Nach der Operation hatte ich viele Dinge, die mein Leben betrafen, zu erledigen, aber zum Glück standen mir meine Eltern in Vielem bei. Weihnachten und Sylvester verbrachte ich daheim im Kreise von Familie und Freunden.
Zu Weihnachten waren Familie und Freunde zu Besuch, und auf dem Grillfest meines Vaters am zweiten Weihnachtsfeiertag erhielt ich manch positive Rückmeldung aus dem Kreis der je nach Zuordnung und Alter verschiedenartigen Gäste. So etwas baute mich auf.
Mit meiner Medikamenten-Einstellung war ich bis ins Neue Jahr hinein – meinem Krankheitsbild entsprechend – zufrieden.
Wieder meldete sich unser Lokalblatt (Miesbacher Merkur). Über einen sehr gut ausgearbeiteten Artikel durfte ich der Öffentlichkeit den weiteren Verlauf meiner Krankheitsgeschichte mitteilen – natürlich auch, warum die Gehirnoperation nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hatte.
[Artikel]
Nun etwas zur jüngeren Entwicklung und zur heutigen Lage.
Publikationen über meinen Fall werden nun kaum mehr so interpretiert, dass ich mich persönlich in den Vordergrund rücken möchte. Es geht um die Bewusstmachung einer augenscheinlichen Symptomatik und die Darstellung, wie die gängige Medizin diese erwidert. Oder anders audgedrückt: die Heilungschancen. Man darf hoffen, dass dies auch Anderen in ähnlicher Lage hilft und ihre Situation weiter verstehbar macht.
Die Bereitschaft der Zeitungsredaktion war umso wertvoller, als die Unterstützung seitens des sozialen Umfelds zu Beginn der Verschlimmerung meines körperlichen Zustands recht mager ausgefallen war.
Da gab es zu meinem Glück den VdK und meine Neurologin. Psychologische Betreuung kam mir auch durch eine Fachkraft im Caritas-Verband zu. Dies führte im Weiteren in die Praxis einer Familientherapeutin, deren Sitzungen meine ganze Familie seither besucht, und wir können sagen, daraus auch Nutzen ziehen.
Die Beratung im VdK führte über einen längeren Zeitraum, aber im ersten Anlauf erfolgreich, zur Genehmigung der Pflegestufe 1 für meinen Fall. Für das erforderliche Gutachten wurde ich zu meinem Krankheitsbild befragt und meine damals noch von mir bewohnte Appartmentwohnung in Augenschein genommen.
Meine ganze Familie und ich zeigten uns erleichtert, als der Ausgang des Gutachtens feststand und schriftlich vorlag.
Immerhin dauerte es 5-6 Wochen, bis ein von mir gestellter Antrag auf einen ReHa-Aufenthalt positiv beantwortet wurde.
Ein zu spät angesetzter ReHa-Antritt Anfang Juli 2015 konnte durch meine Neurologin revidiert werden, so dass ich schon nach einer Woche meine Kur in der Schmiedern-Klinik, Allsbach am Bodensee, im Mai aufnehmen konnte.
Zur Freude – auch mit etwas Bammel, weil ich nicht wusste, was die neue Umgebung für mich bedeuten würde – kam hinzu, dass meine Schwester für mich eine Überraschungsparty organisiert hatte, auf der mich meine Freunde für die kommenden Wochen in die Kur verabschiedeten.